Wer zahlt für's Frelo?
Das Fahrradleihsystem Frelo ist inzwischen ein beliebter Baustein des Freiburger Mobilitätsmix. Da der Vertrag mit dem Betreiber ausläuft, soll in einer neuen Ausschreibung geprüft werden, welche Anbieter das System künftig fortführen. Dabei soll die Förderung von 360.000€ auf über 800.000€ jährlich steigen. Zumindest in unserer Fraktion wirft diese Kostenexplosion von über 125% Fragen auf.
Neben Inflationsanpassungen soll das Geld die Einführung von E-Bikes ermöglichen. Diese sollen vor allem von Pendlern aus dem Umland genutzt werden. Stadtrat Franco Orlando betont: „Dass dieses Angebot, das für die Umlandgemeinden sicherlich sinnvoll ist, jetzt aber von den Freiburger Steuerzahlern maßgeblich finanziert werden soll, erschließt sich für uns nicht. Wir würden gerne sehen, wie hoch die Kostenexplosion ohne die Einführung der E-Bikes ausfällt. Denn wie auch die Stadtverwaltung betont, ist der Bedarf innerhalb der Stadtgrenzen nicht gegeben.“
Die Vorlage stellt auch die Aussage auf, dass mögliche Umsatzsteigerungen auf die Finanzierung keine Auswirkungen hätten. Auch hierzu Orlando: „Bei rund 500.000 Ausleihen im Jahr stellt sich die Frage, wie es sein kann, dass sich eine Anpassung der Nutzungsgebühren nicht auf die Finanzierung auswirken würde. Ausschließlich auf städtische Gelder zu setzen ist keine nachhaltige Strategie. Ohne Einsicht in den Kostendeckungsgrad bleiben wichtige Fragen zur Zukunftsfähigkeit offen.”
Um dieses Mobilitätsangebot zu erhalten müssen fundierte Entscheidungen möglich sein wenn es um neue Stationen oder Flottenerweiterungen geht. Genau wie bei Bus- und Straßenbahnen dürfen auch die Frelos kein Fass ohne Boden werden, wenn wir Menschen durch ein gutes Angebot überzeugen wollen, die Mobilitätswende in Freiburg zu vollziehen.